Stress

Die Frage, ob und wie sich Körper und Seele gegenseitig beeinflussen, beschäftigt die Menschen, seit es schriftliche Belege über Krankheit und Gesundheit gibt.

Wir alle wirken auf unsere Gesundheit ein, durch unser Denken, Fühlen, unseren Einstellungen und unser Handeln.

Negative Emotionen wie Zorn, Angst, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit können uns krankmachen.  Dem gegenüber können positive Gefühle unseren Gesundheitszustand günstig beeinflussen.

Stresssituationen lösen in unserem Körper und unserer Psyche ein uraltes Programm ab, das früher überlebenswichtig war: Flucht-oder-Angriffs-Reaktion. Der Mensch war früher meist körperlichen Bedrohungen ausgesetzt. Die körperlichen Reserven mussten dementsprechend mobilisiert werden, um den Angreifer zu bekämpfen oder die Flucht zu ergreifen.

Die Gefahren der modernen Zivilisation sind jedoch ganz andere. Heute geht es um das gesellschaftliche Überleben. Manche sind von Arbeitsplatzverlust bedroht, andere fürchten etwas zu verpassen, der Scheidungskrieg ist in vollem Gange, der Terminkalender ist übervoll, die beruflichen Anforderungen nehmen stetig zu oder der soziale Status ist bedroht. Jede wahrnehmbare Gefahr aktiviert unser Immunsystem.

Unser Organismus reagiert heute bei Stress immer noch gleich. Über die Sinnesorgane gelangen die Informationen über Stressoren in das Grosshirn und das limbische System. Mit Hilfe von Botenstoffen werden die Informationen den weiteren Organen übermittelt und es kommt zur Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol.

Zum Problem wird es, wenn keine ausreichenden Entspannungsphasen eingebaut sind und der Körper in steter Alarmbereitschaft ist.  Dann gelingt es dem Körper auch in Erholungsphasen nicht mehr auf ein Ruheniveau zurückzuschalten und wir werden anfällig für  gesundheitliche Beeinträchtigungen.  Das Immunsystem wird geschwächt und dadurch besteht eine höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten oder es kann zur Verstopfung der Blutbahn kommen bis hin zu Gefässverschluss in Herz, Lunge oder Gehirn. Auch negative Auswirkungen auf den Verlauf von Krankheiten, die primär nichts mit Stress zu tun haben (z.B. Allergien), sind möglich.

Dauerstress kann weiterhin zu Störungen des psychischen Wohlbefindens führen, die sich häufig schon vor den körperlichen Beeinträchtigungen entwickeln, wie beispielsweise das so genannte „Burnout-Syndrom“, ein anhaltender und schwerer Erschöpfungszustand mit körperlichen und psychischen Beschwerden.

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