Entspannung bezeichnet einen körperlich und geistig spürbaren und messbaren Zustand, der als Gegenpol zur Anspannung gilt. Um den Gesundheitszustand aufrecht zu erhalten, ist der Wechsel von Anspannung und Entspannung notwendig. Bei unserem heutigen Lebensstil überwiegt oft die Anspannung. Das kann zu typischen Stressreaktionen führen wie beispielsweise Nervosität, Kopf- oder Rückenschmerzen. Entspannungstechniken helfen dabei, Anspannung abzubauen und Entspannung zu erlangen.
Physiologisch werden bei der Entspannung eine Verminderung des Einströmens von Impulsen aus dem Gehirn in die Muskelpartien festgestellt. Die Sensibilität der Muskelspindeln, die für Spannung bzw. Entspannung der Muskeln zuständig sind, wird verändert. Mit der Entspannung geht eine Gefässerweiterung und damit eine erhöhte Durchblutung einher. Der Atemrhythmus verlangsamt sich. Der Sauerstoffbedarf wird geringer und der Hautwiderstand steigt. Begibt man sich in die Entspannung, so fühlt man sich während und nach der Übung locker, ruhig und gelassen. Insofern hat das regelmässige Entspannen eine Stress vorbeugende und Stress abbauende Wirkung.
Der mitverursachende Anteil der Stresskomponenten an unterschiedlichen Erkrankungen gibt den Ausschlag dafür, wie hoch die Heilungs- bzw. Besserungschancen durch Entspannungsübungen sind. Der Einfluss kann alle Organbereiche betreffen, die vom autonomen, vegetativen Nervensystem gesteuert werden, die also üblicherweise nicht einer Willensentscheidung unterliegen.
Schmerzen lassen sich zum Beispiel wesentlich herabsetzen. Personen die regelmässig Entspannungsübungen durchführen bestätigen, dass sie keine schmerzstillenden Medikamente mehr benötigen.
Da Stresshormone das Immunsystem negativ beeinflussen, kann durch Entspannung nachweislich der Anteil der ”Killerzellen” erhöht werden.
Neben der Beeinflussung der Biochemie und der vegetativen Reaktionen kann auch im Bereich der Persönlichkeit im Laufe längeren Übens eine Veränderung stattfinden. Emotionen werden spürbar, Gereiztheit und Nervosität treten zurück und wachsendes Selbstbewusstsein kann sich entfalten.